Shiatsu ist eine japanische Digipression-Methode, die darauf abzielt, den Körper als Ganzes wieder ins Gleichgewicht zu bringen, Muskelverspannungen zu lösen, die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern und die Durchblutung sowie die Lebensenergie des Körpers zu stärken. Dies geschieht durch präzise Druckausübung mit den Fingern, Handflächen und manchmal auch den Ellbogen. Diese sanfte und tiefgehende Technik hat viele positive Auswirkungen, sowohl auf körperlicher als auch auf geistiger Ebene. Haben Sie Fragen zu Shiatsu, seinen Wirkungen, seinen Modalitäten oder seiner Zugänglichkeit? Hier finden Sie die Antworten auf die häufigsten Fragen von Menschen, die diese Praxis besser verstehen und eine Sitzung in Betracht ziehen möchten.
1. Was ist Shiatsu?
Shiatsu ist eine traditionelle japanische manuelle Therapie, bei der mit Fingern, Daumen und Handflächen gezielter Druck auf bestimmte Punkte des Körpers ausgeübt wird. Diese Punkte entsprechen Energiebahnen, die als Meridiane bezeichnet werden. Das Ziel besteht darin, die Zirkulation der Lebensenergie (Qi auf Chinesisch oder Ki auf Japanisch) anzuregen, um Körper und Geist in Einklang zu bringen. Shiatsu zielt darauf ab, das Energiegleichgewicht wiederherzustellen und somit die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern.
Auf offizieller Ebene wird Shiatsu von verschiedenen internationalen Organisationen als komplementäre traditionelle Medizin anerkannt.
- Weltgesundheitsorganisation (WHO): Im Jahr 2003 veröffentlichte die WHO einen Bericht, in dem Shiatsu unter den traditionellen asiatischen Heilmethoden aufgeführt wurde, seine Bedeutung als komplementäre Therapie hervorgehoben und seine Erforschung und Entwicklung gefördert wurde.
- Europäische Union: Shiatsu ist in der Europäischen Richtlinie 2005/36/EG in Bezug auf die Anerkennung von Berufsqualifikationen registriert, was die Mobilität von qualifizierten Fachkräften in verschiedenen Mitgliedsländern erleichtert.
Diese Auszeichnungen tragen zur Glaubwürdigkeit und Verbreitung von Shiatsu auf der ganzen Welt bei und gewährleisten gleichzeitig Standards für die Ausbildung und die berufliche Praxis.
2. Für wen ist Shiatsu geeignet?
Shiatsu wirkt auf verschiedenen Ebenen: Es hilft durch tiefe Entspannung Stress und Ängste abzubauen, verbessert die Durchblutung und Lymphzirkulation, lindert Muskelverspannungen und chronische Schmerzen und stimuliert das Immunsystem. Durch das Wiederherstellen des Energiegleichgewichts kann es auch zu besserem Schlaf beitragen, die Vitalität stärken und die natürliche Selbstregulierungsfähigkeit des Körpers unterstützen. Die positiven Wirkungen sind oft schon nach den ersten Sitzungen spürbar. Basierend auf den jahrtausendealten Ressourcen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kann es an jeden einzelnen Fall angepasst werden.
3. Wie oft sollte ich Shiatsu-Behandlungen in Anspruch nehmen?
Die Häufigkeit der Sitzungen hängt von den Zielen und Bedürfnissen jedes einzelnen Empfängers ab. Für eine allgemeine Überprüfung und die Erhaltung des Wohlbefindens wird eine Sitzung alle drei bis vier Wochen empfohlen. Um Körper und Geist an die Jahreszeiten (Frühling, Sommer, Herbst, Winter) anzupassen, wird eine Sitzung zum Wechsel der Jahreszeiten empfohlen. Bei bestimmten Beschwerden oder starkem Stress kann ein engerer Zyklus in Betracht gezogen werden, beispielsweise eine Sitzung pro Woche über mehrere Wochen hinweg. Der Behandler kann in Absprache mit dem Empfänger die Häufigkeit je nach der empfundenen Entwicklung anpassen.
4. Ist Shiatsu schmerzhaft?
Shiatsu wendet festen Druck an, berücksichtigt dabei jedoch stets die Schmerzgrenze des Empfängers. Um dies zu erreichen, übt der Behandler keinen Druck aus, sondern wendet den Druck so lange an, bis er einen Widerstand spürt. Einige Praktiker arbeiten auch sehr sanft. Shiatsu kann ein Gefühl der Spannungslösung hervorrufen, manchmal begleitet von einem leichten Kribbeln oder Wärmegefühl, sollte aber niemals schmerzhaft sein. Der Praktiker passt die Kraft an die Empfindlichkeit und die Bedürfnisse der Person an, damit jede Sitzung angenehm ist.
5. Ist Shiatsu für jeden geeignet?
Ja, Shiatsu ist eine sanfte Technik, die für alle geeignet ist, von Kindern bis zu älteren Menschen. Für Schwangere, Kinder oder empfindliche Personen sind Anpassungen möglich. Shiatsu wird auch in Krankenhäusern, Rehabilitationszentren, psychiatrischen Einrichtungen usw. angeboten. Bei bestimmten Erkrankungen ist jedoch eine vorherige Rücksprache mit einem Arzt erforderlich. Der Therapeut passt seine Behandlung stets an die Bedürfnisse und Grenzen jedes Einzelnen an.
6. Wie lange dauert eine Shiatsu-Sitzung?
Die Dauer variiert je nach Bedarf und Situation. Eine Sitzung dauert in der Regel zwischen 45 Minuten und 1,5 Stunden. Studien haben gezeigt, dass eine längere Dauer zu einer Überlastung der Nervenimpulse führt, wodurch der Körper übersättigt wird und eine kürzere, gezieltere Sitzung für die Bedürfnisse des Empfängers nicht so hilfreich ist. Zu Beginn einer Sitzung findet ein Austausch statt, damit der Therapeut die Bedürfnisse und den Kontext des Empfängers verstehen kann. Es folgt die Phase der eigentlichen Behandlung, bei der Druck auf Muskeln, Gelenke, Meridiane und bestimmte Bereiche ausgeübt wird. Die Sitzung endet oft mit einem Moment der Entspannung und des Ausgleichs. Dieses Format ermöglicht eine umfassende und personalisierte Betreuung.
7. Muss ich mich für eine Shiatsu-Behandlung ausziehen?
Nein, Shiatsu wird in lockerer und bequemer Kleidung praktiziert, die eine gute Bewegungsfreiheit ermöglicht. Sie müssen sich nicht ausziehen (da kein Öl verwendet wird), was den Zugang für alle erleichtert und zu seinem Erfolg in allen Teilen der Welt und in allen Kulturen beiträgt. Um den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen, ist es ratsam, leichte Kleidung zu tragen, wie z. B. einen Overall oder ein T-Shirt und eine weiche Hose, vorzugsweise aus Baumwolle, damit der Behandler leicht arbeiten kann.
8. Was sind die Kontraindikationen für Shiatsu?
Shiatsu ist im Allgemeinen sicher, da es den Körper revitalisiert, die Gelenke öffnet, die Durchblutung fördert und somit die allgemeine Genesung unterstützt. Es wird jedoch nicht empfohlen bei kürzlich erlittenen Knochenbrüchen, akuten Infektionen, hohem Fieber, schweren, nicht stabilisierten Erkrankungen und psychischen Grenzfällen (Borderline, Schizophrenie …). Bei einigen Erkrankungen, wie z. B. schweren Herzerkrankungen, ist vor der Behandlung eine ärztliche Beratung erforderlich. Der Arzt befragt den Patienten zu seinem Gesundheitszustand (oder führt gegebenenfalls sogar eine ärztliche Untersuchung durch), um die Sitzung gegebenenfalls anzupassen oder zu verschieben.
9. Wie wählt man einen guten Shiatsu-Praktiker aus?
Es ist wichtig zu überprüfen, ob der Fachmann ausgebildet ist, einen Abschluss einer anerkannten Schule hat und einem Berufsverband des Landes angehört. Erfahrung, Weiterbildung und die Fähigkeit, dem Empfänger zuzuhören, sind wesentliche Kriterien. Zögern Sie nicht, ein Vorgespräch zu vereinbaren, um die Qualität der Beziehung und die Einhaltung ethischer Grundsätze sicherzustellen. Die Grundlage von Shiatsu basiert auf einem gegenseitigen Verständnis der Erwartungen und einer informierten Einwilligung des Empfängers.
10. Kann Shiatsu eine medizinische Behandlung ersetzen?
Nein, auf keinen Fall. Shiatsu ist eine ergänzende Therapie, die eine medizinische Diagnose oder Behandlung nicht ersetzt. Es zielt darauf ab, die allgemeine Gesundheit zu fördern, das Wohlbefinden zu verbessern und die Genesung zu unterstützen, aber es ist unerlässlich, den Ratschlägen und Anweisungen von medizinischem Fachpersonal zu folgen. Im Zweifelsfall sollten Sie immer einen Arzt konsultieren.
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